Glukosetoleranz

 

[engl. glucose tolerance], [BIO, PHA], eine reguläre Glukosetoleranz bedeutet, dass oral zugeführte Glukose vollst. im Dünndarm resorbiert wird und eine Erhöhung des Blutzuckers verursacht, die jedoch nicht sehr ausgeprägt und nach einer gewissen Zeit wieder rückläufig ist. Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Freisetzung von Insulin und eine ungestörte Empfindlichkeit der peripheren Zellen (v. a. der Muskulatur) für die Insulinwirkung. Für die Überprüfung der funktionierenden Glukosetoleranz wird der orale Glukosetoleranztest (oGTT) eingesetzt. Dabei trinkt der Pb nach achtstündiger Nahrungskarenz eine Standardlösung aus 75 g Traubenzucker und 300 ml Wasser innerhalb von 5 Min. Als normwertig gelten Nüchternblutzuckerwerte (vor dem oGTT) von unter 110 mg/dl sowie Blutzuckerwerte (BZ), gemessen 2 Std. nach Zufuhr der Glukoselösung, von unter 140 mg/dl. Auffällige Werte im oGTT sprechen für eine gestörte Glukosetoleranz (nüchtern BZ zw. 120 und 126 mg/dl bzw. BZ nach zwei Std. zw. 140 und 199 mg/dl) oder bei darüber liegenden Werte für das Vorliegen eines Diabetes mellitus. Eine gestörte Glukosetoleranz wird häufig im Zus.hang mit der Einnahme von atypischen Antipsychotika beobachtet, aber auch unabhängig davon, bei Pat., die an einer Schizophrenie leiden. Dabei ist bis jetzt unklar, ob dies ein Effekt einer ungesünderen Lebensführung ist oder auch im Zus.hang mit genetischen bzw. biol. Faktoren steht.