Grain-Size-Hypothese

 

[engl. grain Einzelkorn, size Größe], [KOG, PÄD], Ziegler & Goswami, 2005;  die Grain-Size-Hypothese postuliert eine theoretische Grundlage für empirisch beobachtete Unterschiede im Lesen und insbes. im Lesenlernen in Abhängigkeit davon, welches orthografische System erworben wird (Schriftspracherwerb). Sie besagt, dass Leseverarbeitung u. a. davon abhängt, welche linguistische Einheit durch ein Schriftsystem am konsistentesten abgebildet wird. In der dt. Orthografie wird die Ebene des Phonems (Phonematik) konsistent abgebildet, daher kommt dem Phonem im Leseerwerb eine zentrale Bedeutung zu. In der engl. Orthografie finden sich konsistente Beziehungen zw. Sprache und Schrift oft eher auf für Silbenreime (Vokal + nachfolgende(r) Konsonant(en), z. B. night, light, fight), daher spielt dieses linguistische Segment im Erwerb der engl. Orthografie eine größere Rolle. Prozesse auf der Phonemebene wie etwas das phonologische Dekodieren von Pseudowörtern werden daher von engl.sprachigen Kindern deutlich später erworben als von dt.sprachigen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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