Graumann, Karl-Friedrich

 

(1923–2007), [HIS, SOZ, PHI], wurde in Köln geb. In der NS-Zeit galt er als sog. «Vierteljude». Als Angehöriger des Afrika-Korps geriet er 1941 in El Alamein in Kriegsgefangenschaft, landete in einem Kriegsgefangenenlager in Kanada, wo er bereits 1943/44 ein Fernstudium für amerik. Literatur und (überwiegend behavioristische, Behaviorismus) Ps. an der University of Saskatchewan beginnen konnte. An den Universitäten Köln und Bonn setzte er sein Studium der Ps., Philosophie und Physiologie fort. Seine Promotion in Ps. erfolgte an der Universität zu Köln im Jahr 1952 bei Maria Krudewig. Von besonderem Einfluss auf Graumann war aber Hans Thomae. Die Habilitation an der Universität Bonn absolvierte Graumann 1959. Von 1963 bis zu seiner Emeritierung 1991 war Graumann o. Prof. an der Universität Heidelberg. Graumann rechnete sich nie einer Schule der Ps. zu, wenngleich viele seiner Arbeiten durch phänomenologische Ansätze geprägt sind. Sein vielseitiges Werk umfasst allgemeinps., wissenschaftstheoretische und psachol.geschichtliche Arbeiten, sprachpsychol. Untersuchungen sowie Auseinandersetzungen mit der Ökologie menschlichen Erlebens und Verhaltens. Gemeinsam mit seinem Freund Serge Moscovici führte Graumann Arbeiten zu Führung und zum historischen Wandel der Sozialps. durch. Zu den Ehrungen zählen die Ehrenmitgliedschaft und die Auszeichnung für sein Lebenswerk durch die DGPs (Deutsche Gesellschaft für Psychologie).

Referenzen und vertiefende Literatur

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