Gruppe, indikationsbezogene
[engl. indication-related group], [KLI], beschreibt eine Kategorie von gruppentherap. Psychoth.methoden (Gruppentherapie), die spezif. auf die Bedürfnisse von Pat. mit def. psych. Störungen ausgerichtet sind. Für die meisten großen, in DSM-5 und ICD-10 def. psych. Störungen existiert mind. eine indikationsbasierte manualisierte Therapiemethode, die einen gruppentherap. Schwerpunkt hat: Depressive Störungen (Depression), bipolare Störungen, Alkoholabhängigkeit (Alkoholismus), Abhängigkeit von illegalen Drogen, Schizophrenie, Panikstörung, soziale Phobie, Posttraumatische Belastungsstörung, Zwangsstörungen, Essstörungen, Borderline-Störung, antisoziale Persönlichkeitsstörung und weitere. Die Mehrheit dieser Methoden ist der Verhaltenstherapie zuzuordnen, es existieren aber auch indikationsbezogene Methoden mit psychodynamischem Hintergrund (Psychoanalyse, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie). Der Einsatz indikationsbezogener Gruppen ist in den vergangenen Jahrzehnten im deutschen Sprachraum zum führenden Paradigma der stationären Psychoth. in der Psychosomatik und Psychiatrie geworden. Indikationsbezogene Gruppen richten sich an den «typ. Pat.», der häufig einen mittleren Schweregrad der Symptombelastung aufweist, und vermitteln Wissen und Fertigkeit, die für die Bewältigung der jew. Störung hilfreich sind. Die Ähnlichkeit der zugrunde liegenden Störung erhöht die Gruppenkohäsion und erleichtert das Lernen am Modell (Beobachtungslernen) der anderen Pat. Eine wesentliche Limitation der indikationsbezogenen Gruppen ist, dass Pat. mit komorbiden Störungen (Komorbidität) und ungewöhnlichen indiv. Anliegen nur schwer integriert werden können. Wenn die indikationsbezogenen Gruppen ausschließlich im stationären Setting stattfinden, sind sie häufig bzgl. der zur Verfügung stehenden Zeit sehr eingeschränkt.