Gruppentherapie

 

[engl. group therapy], [KLI], Form von Psychotherapie, die heute i. R. versch. Therapieansätze (Humanistische Therapien, Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie) praktiziert wird. Gruppentherapie wird dabei nicht allein deshalb eingesetzt, weil sie – gleich gute Wirkung vorausgesetzt – ökonomische Vorteile gegenüber Einzeltherapie hat, sondern weil in ihr ganz spezif. Faktoren zum Zuge kommen. In Abhängigkeit vom zugrunde liegenden Ansatz wird u. a. auf freie Diskussion bzw. Interaktion, das Soziogramm, die Soziometrie und Rollenspiele zurückgegriffen. Der gruppentherap. Prozess kennzeichnet sich (in Abgrenzung zur Einzeltherapie) durch eine Reihe spezif. Faktoren. Zu den instrumentellen Gruppenbedingungen zählen Kohäsion, Offenheit, Vertrauen, Arbeitshaltung. Konkrete Techniken bzw. wirksame Faktoren sind u. a.: Rückmeldung empfangen, Rückmeldung geben, Unterstützung, Modelllernen, Rollenspiele, Psychodrama, Lernen, interpersonelles.

Es existieren vielfältige und versch. Ausprägungsformen von Gruppen: homogene (nach sozialen Merkmalen, Symptomatik usw.) und heterogene Gruppen; artifizielle (klin., zum Zweck der Gruppentherapie gebildete) und präformierte (auch außerhalb der Gruppe bestehende) Gruppen; Gruppe, geschlossene (mit konstanter) und Gruppe, offene (mit wechselnder Zus.setzung); Gruppe, zieloffene; Gruppe, indikationsbezogene; ambulante und stationäre Gruppen. Die Wirksamkeit kann wegen dieser Unterschiedlichkeit der Gruppen nicht generell beurteilt werden, es gibt aber viele Hinweise, dass Gruppentherapie vergleichbaren Einzeltherapiebedingungen mind. ebenbürtig sind. Während einzelne Pat. anfänglich gelegentlich Mühe damit haben, in der Gruppentherapie nicht einen Therapeuten allein für sich zu haben, ist Gruppentherapie i. Allg. bei Pat. u. a. wegen der Möglichkeit des Austausches mit mehreren Mitpat. beliebt.

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.