guidance fading effect
[engl. guidance Anleitung, fading Abklingen, Ausblenden], [PÄD], Lernende – so sie auf dem jew. Lerngebiet nicht schon ein gutes Stück zur Expertise fortgeschritten sind – brauchen für den effektiven und effizienten Erwerb von Wissen und Fertigkeiten Anleitung (guidance). Unterschiedliche theoretische und instruktionale Ansätze betonen dabei versch. Arten der Anleitung. Zwei prototypische Ansätze können danach unterschieden werden, ob sie (1) Anleitung eher auf die Darbietung von zu erlernenden Information beziehen (im Ggs. dazu, dass sich die Lernenden das Wissen selbst erarbeiten, etwa durch Methoden des entdeckenden Lernens, oder (2) auf die Anleitung des Vorgehens (im Ggs. dazu, dass auf die Selbststeuerung der Lernenden gebaut wird). Fading bezieht sich auf das graduelle Zurücknehmen derartiger Anleitung, wenn die Lernenden im Wissens- und Fertigkeitserwerb fortschreiten. Dieses Fading ist insofern von Bedeutung, als für Lernende beim Einstieg in ein Lerngebiet viel Unterstützung optimal ist, diese Unterstützung aber zunehmend weniger Wirkung zeigt. Bei fortgeschrittenen Lernenden ist Unterstützung sogar abträglich. Guidance fading dient der adaptierten Anpassung der Anleitung an den Fortschritt der Lernenden. Informationsbezogenes Fading kann dadurch realisiert werden, dass Lernenden zu Beginn ausgearbeitete Lösungsbeispiele bekommen, die dann immer unvollständiger werden (teilweise ausgearbeitete Lösungsbeispiele) bis die Lernaufgaben vollst. selbst zu lösen sind. Vorgehensbezogenes Fading kann darin bestehen, dass man zu Beginn die Lernaktivitäten der Lernenden über Anregungen beeinflusst (z. B. über Prompts wie etwa «Überlege dir ein Bsp., das diese Annahme bestätigt oder ihr widerspricht»); die Anregungen, die die Lernenden dann in ihr spontanes Vorgehen übernehmen, werden allmählich ausgeblendet.