hämodynamische Reaktion
[engl. haemodynamic response; gr. αἷμα (haima) Blut, δύναμις (dynamis) Kraft], [BIO], bei der neurophysiol. Aktivierung kortikaler und subkortikaler Hirngebiete (Gehirn, z. B. durch externe Stimulation) verändert sich der Blutfluss in dem erregten Hirngewebe. Zunächst nimmt die Konzentration des deoxigenierten Blutes zu, da die neurophysiol. Erregung Energie verbraucht und dazu Sauerstoff benötigt wird. Sauerstoff wird vom Hämoglobin abgespalten, sodass in dem aktivierten Gewebe die Konzentration von Deoxyhämoglobin zunimmt. Dies findet in den ersten 500 ms nach der neurophysiol. Aktivierung statt. Danach nimmt die Konzentration von sauerstoffreichem Blut in dem aktivierten Gewebe kompensatorisch zu. Diese kompensatorische Zunahme von sauerstoffreichem Blut führt zu einem Überschuss von sauerstoffreichem (oxygeniertem) Blut in dem Gewebe. Die max. Zunahme des oxygenierten Blutes tritt ca. 4–8 s nach der Stimulation bzw. Aktivierung ein. Nach ca. 8 s nimmt die Konzentration des oxygenierten Blutes wieder ab. Nach ca. 12–15 s ist wieder ein normaler Blutfluss vorhanden. Die hämodynamische Reaktion ist die Grundlage des BOLD-Effektes (auch BOLD-Reaktion genannt), der in der funktionellen Magnetresonanztomografie zur Signalgebung ausgenutzt wird.