Harlow, Harry F.

 

(1905–1981), [HIS, EW, SOZ], als Harry Israel im US-Staat Iowa geb. nahm er 1930 wegen des verbreiteten Antisemitismus den Namen Harlow an. In diesem Jahr promovierte er in Ps. an der Stanford University und wechselte dann an die University of Wisconsin in Madison, wo er bis zur Emeritierung 1973 blieb. In Madison baute Harlow ein Primatenlabor auf und führte seine viel beachteten Primatenuntersuchungen durch. Zunächst ging es Harlow um Gedächtnisleistungen von Primaten (Diskriminationslernen, Lerneinstellung). Weit mehr Beachtung fanden die ab 1957 durchgeführten Experimente mit jungen Rhesusaffen, die sechs oder zwölf Stunden nach ihrer Geburt von den Elterntieren getrennt wurden und ohne Elterntiere aufwuchsen. Diese Tiere wiesen Defizite in der Entwicklung auf: Stereotype Bewegungen, unmotiviert aggressives Verhalten, fehlentwickelte Sexualität und später gestörtes Verhalten in der Rolle als Elterntiere (Sozialisierungsphase). In einem dieser Experimente gab man den Tieren zwei versch. «Ersatzmütter». Die eine bestand aus einem Drahtgestell und lieferte über einen Sauger Nahrung, die andere «Mutter» bestand aus Schaumstoff, war mit Kunstfell überzogen und leicht geheizt. Systematische  Beobachtungen zeigten die starke Bevorzugung der Fell-Mutter. Harlow und andere interpretierten die Ergebnisse für die Sozialisationsforschung, Bindungsverhalten (Bowlby, John) und für psychoth. Arbeit. Harry F. Harlow wurde vielfach ausgezeichnet; er starb im Alter von 75 Jahren.

Referenzen und vertiefende Literatur

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