Hawthorne-Untersuchungen

 

[engl. Hawthorne studies], [AO], betriebssoziologische Untersuchungen in den Hawthorne-Werken der Western Electric Company in Chicago (USA), die 1924 von dem Ingenieur George A. Pennock begonnen und 1927 von einem Forscherteam unter der Leitung des Psychologen Elton Mayo fortgesetzt wurden; 1932 wurden die Hawthorne-Untersuchungen aus Geldmangel wegen der Weltwirtschaftskrise abgebrochen. In Feldexperimenten in dafür geschaffenen Versuchsarbeitsräumen (Relay Assembly Test Room, Mica Splitting Test Room, Bank Wiring Observation Room) sowie mit Befragungsaktionen wurden alle Faktoren, die psychol. und physiol. den Arbeitsverlauf beeinflussen, erhoben und variiert. Aus der Vielzahl der Ergebnisse ist als bes. bedeutsam der Primat der Sozialbeziehungen hervorzuheben (Roethlisberger & Dickson, 1939); das sozialpsychol. Klima (Betriebsklima) ist wichtiger als äußere Faktoren wie Pause, Arbeitszeit, Beleuchtung u. a. Die Bedeutung der «informellen Gruppe», des Sicherheitsbedürfnisses, des persönlichen Ansehens, der «inneren» Beteiligung an der Arbeit u. a. wurde gefunden bzw. erhärtet. Im Anschluss an die Hawthorne-Untersuchungen erfolgte eine Neuorientierung der Betriebssoziologie mit durchschlagenden Auswirkungen auf die betriebliche Personal- und Sozialpolitik.

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.