Heritabilitäts-Index
[engl. heritability index; lat. herditas Erbschaft], [FSE, PER], zur Abschätzung der quant. Anteile von Anlage und Umwelt wurden im Laufe der Geschichte der Anlage-Umwelt-Relation unterschiedlich einfache bzw. komplexe Maße vorgeschlagen. Sie sollen das Verhältnis des Einflusses von Anlagen zu Umwelten auf ein best. Merkmal beim Vergleich der Mitglieder einer Population erfassen (die Erblichkeit des Merkmals in der Population). Gottschaldt hat z. B. dafür den einfachen Quotienten von Unterschieden zw. zweieiigen und eineiigen Zwillingen vorgeschlagen. Heute wird der Heritabilitäts-Index h² verwendet, der Anteil der genetischen Varianz des Merkmals an der Gesamtvarianz des Merkmals in der betrachteten Population. Zur Schätzung von h² gibt es versch. Methoden der Verhaltensgenetik, wobei die Ähnlichkeit von Personen-Paaren unterschiedlichen genetischen Verwandtschaftsgrades herangezogen wird (z. B. ein- und zweieiige Zwillinge, Adoptivgeschwister, Halbgeschwister). Die Ähnlichkeit wird hierbei mittels Intraklassenkorrelation bestimmt.