Herrmann, Theo
(1929–2013), [HIS, KOG, PÄD, PER, PHI], wuchs in einem anthroposophisch geprägten Elternhaus auf. Nach seinem Studium (1950–1954) bei Albert Wellek in Mainz arbeitete er kurze Zeit als Personalleiter und Betriebspsychologe in Norddeutschland. Nach seiner Habilitation in Mainz (1963) erhielt er zunächst einen Ruf an die TU Braunschweig (1964), dann einen Ruf an die Universität Marburg (1968) und schließlich einen weiteren an die Universität Mannheim (1977) wo er zwanzig Jahre lang bis zu seiner Emeritierung lehrte. Von 1970 bis 1972 war er Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und seit 1998 deren Ehrenmitglied. 2006 wurde er von der DGPs für sein wiss. Lebenswerk ausgezeichnet. Theo Herrmann arbeitete in mehreren Forschungsgebieten: Erziehungsps., Sprachps. und Wissenschaftstheorie der Ps. Von seinen ca. 30 Büchern fand das «Lehrbuch der empirischen Persönlichkeitsforschung» (1969) weite Verbreitung. In späteren Jahren verfolgte Herrmann psychologiegeschichtliche Interessen in Verbindung mit der Problematik des Nationalsozialismus. So interessierte er sich für die Lebensläufe und Arbeiten von Psychologen, die ideologisch verstrickt waren, wie auch für Widerstandskämpfer.