Hirnatrophie

 

[engl. brain atrophy], [BIO, KLI], Atrophie, atrophisch; unter Hirnatrophie versteht man Verlust von Hirngewebe (Gehirn). Auch wenn von vornherein Hirnregionen nur unzureichend ausgebildet sind, wie etwa bei vielen Pat. mit Schizophrenie schon vor Ausbruch der auffälligen Symptomatik, wird teilweise in der Literatur dieser Ausdruck verwendet. Eine solche Atrophie kann sowohl Kortexgewebe als auch subkortikale Strukturen betreffen, insbes. die weiße Substanz; sie zeigt sich mit bildgebenden Verfahren (Computertomografie, Magnetresonanztomografie, MRT) durch erweiterte Ventrikel, vergrößerten äußeren Liquorraum und Verlust der charakteristischen Fältelung der Kortexoberfläche (Verstreichen von Furchen und Gräben). Hirnatrophie kann bei vielen Erkrankungen bzw. psych. Störungen auftreten und führt oft diagn. nur sehr bedingt weiter. Auch ist nicht immer klar, ob die atrophischen Veränderungen der Störung vorausgehen oder – wie im Falle der Anorexia nervosa (Anorexie) wahrscheinlicher – ihre Folge darstellen. Zuweilen kann die Lokalisation des Gewebeschwunds gewisse Aufschlüsse liefern: So ist die Atrophie bei der Alzheimer-Krankheit eher diffus, wenn auch mit bes. Betonung des Temporallappens mit dem dort lokalisierten Hippocampus, während bei den frontotemporalen Demenzen, spez. derPick'schen Krankheit, der Schwund des Gewebes nicht nur temporale, sondern in bes. Maße auch frontale Regionen betrifft. Die – nach wie vor kontrovers eingeschätzte – Hirnatrophie bei Schizophrenie ist vornehmlich im frontodorsalen Stirnlappen lokalisiert, spez. dem präfrontalen Kortex.

Referenzen und vertiefende Literatur

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