Hirntumor

 

[engl. brain tumor; lat. tumor Geschwulst, Schwellung], [BIO, GES], ist ein innerhalb des Schädels bzw. oberen Spinalkanals durch abnorme und unkontrollierte Zellteilung auffallendes Gewebe. Primäre, d. h. hirneigene Hirntumoren (Inzidenz ca. 7 pro 100 000 Einwohner pro Jahr) umfassen u. a. die Tumoren des Hirngewebes (z. B. Astrozytome und Gliome), der peripheren Nerven, der Hirnhäute (z. B. Meningeome), sowie Lymphome und Tumoren der Schädelbasis (z. B. Hypophysenadenome). Die häufigsten primären Hirntumoren sind Meningeome (ca. 33%), Glioblastome (ca. 17%) und Hypophysentumore (ca. 12%). Sekundäre Hirntumoren entsprechen den Hirnmetastasen, die ihren Ursprung in Krebserkrankungen außerhalb des ZNS haben. Hirntumoren werden nach Zelltyp und -zusammensetzung und Wachstumsverhalten klassifiziert. Aufgrund histologischer bzw. zytologischer Untersuchungen lassen sich Hirntumoren nach WHO klassifizieren. Je nach Wachstumsverhalten werden gutartige (Grad I) bis zu schnell wachsenden Tumoren (Grad IV) unterschieden, was für die Wahl der Therapie und die Abschätzung des Krankheitsverlaufs von Bedeutung ist. Jeder Hirntumor stellt im Allgemeinen aufgrund der raumfordernden Wirkungen eine schwere und lebensbedrohliche Erkrankung dar, deren langfristige Folgen jedoch sehr von der Art und dem Entwicklungsstand des Tumors, seiner Lage im Nervensystem und seiner Größe abhängen. Bei manchen Hirntumoren wird eine intraoperative Diagnostik neuropsychologischer Störungen durchgeführt, um die Grenzen der zu entfernenden Hirngebiete abschätzen zu können. Auch im Verlauf der Behandlung ist eine neuropsychologische Diagnostik sinnvoll, um Informationen für die Anschlussheilbehandlung zu gewinnen. Begleitend ist eine psychoonkologische Betreuung und Beratung der Betroffenen und ihrer Angehörigen von Bedeutung, um diese in ihrer Krankheitsbewältigung zu unterstützen (Psychoonkologie).

Referenzen und vertiefende Literatur

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