Hyperhidrosis unter Psychopharmakotherapie

 

[engl. hyperhidrosis during pharmacotherapy], [PHA], übermäßige, oft anfallartige Schweißproduktion als unspezif. Begleiterscheinung einer Psychopharmakotherapie. Wird im Zus.hang mit unterschiedlichen Substanzklassen beobachtet und kann sich nachteilig auf die Compliance auswirken. Tritt bes. häufig bei Therapie mit Antidepressiva auf (bei ca. 5 bis 14 %). Die genauen zugrunde liegenden Mechanismen sind nicht bekannt; angenommen werden ein Einfluss sowohl von Noradrenalin als auch von 5-Hydroxytryptamin auf die sympathische Aktivität und die zentrale Thermoregulation. Hilfreich kann eine Dosisreduktion sein, ggf. muss ein Präparatewechsel erfolgen. Eine Linderung der Hyperhidrosis wurde durch Zugabe folg. Präparate beschrieben: Benzatropin (Anticholinergikum, in Dt. nicht erhältlich), Cyproheptadin (Antihistaminikum), Terazosin (Alphaadrenorezeptorblocker), Clonidin und Mirtazapin. Eine Hyperhidrosis unter Psychopharmakotherapie kann außerdem ein Teil der Absetz-/ Entzugssymptomatik sowie der Symptomatik bei einem malignen neuroleptischen Syndrom sein.