Ich-Stärke
[engl. ego strength], [KLI, PER], in der Psychoanalyse Grad der Regulationskompetenzen über versch. Ich-Funktionen. Kernberg (1993) – aufgrund eigener Untersuchungen – hat die Identitätsdiffusion (als mangelnde Integration des Selbstkonzeptes oder des Konzeptes von bedeutsamen Anderen; Identität und Selbst) als den zentralen Störungsbereich identifiziert, der für die Ich-Stärke bzw. Ich-Schwäche entscheidend ist. (Realitätsprinzip). Kernberg ermittelte faktorenanalytisch drei Komponenten der Ich-Stärke: (1) Grad der Integration, Stabilität und Flexibilität der Person (Abwehr-Zus.setzung, Angsttoleranz, Impulskontrolle, Denkorganisation, Sublimierungsfähigkeit). (2) Grad der Realitätsnähe und Triebbefriedigung sozialer Beziehungen. (3) Grad der symptomatischen Äußerung von innerpersönlichen Fehlfunktionen. In der Persönlichkeitsps. ist Ich-Stärke die Fähigkeit, das Ich oder Selbst zu bewahren und durchzusetzen gegenüber Widerständen von außen.