imagery

 

[engl.] bildliche Darstellung, Symbolik, [KOG], die Instruktion, sich nicht vorhandene, aber wahrnehmbare Objekte oder Szenen in den einzelnen Sinnesmodalitäten vorzustellen (Vorstellung), wird als sinnvolle Aufgabe verstanden. Entsprechend instruierte Personen berichten introspektiv, dass sie Vorstellungen hervorbringen können, die in einer wahrnehmungsähnlichen Form, wenn auch in gewisser Weise «schwächer» und «blasser» als gegeben erlebt werden. Das Erzeugen dieser inneren Gegebenheiten und das Operieren mit ihnen wird imagery genannt. Es ist für die visuelle Sinnesmodalität am besten untersucht. Deshalb werden hier die anderen Modalitäten ausgeklammert. Das klass. Demonstrationsexperiment dazu geht auf Shepard zurück. Er bat seine Vpn, die Zahl der Fenster auf einer best. Seite des Hauses, in dem sie wohnten, aufzuschreiben. Die meisten Personen berichteten, sie hätten diese Aufgabe dadurch gelöst, dass sie sich das Haus visuell vorgestellt und dann in diesem Vorstellungsbild die Fenster gezählt hätten. Es ist unbestritten, dass praktisch alle Menschen das Erlebnis dieser inneren Vorstellungsbilder haben. Hinsichtlich der theoretischen Erklärung werden zwei Extrempositionen vertreten. Kosslyn (1981) vertritt die Auffassung, dass diese Vorstellungsbilder in einem internen, analogen Arbeitsspeicher auf der Basis abstrakter Wissensbestände im Langzeitgedächtnis (Gedächtnis) wie auf einem Bildschirm aufgebaut werden und dann vom Wahrnehmungssystem (Wahrnehmung) in der gleichen Weise verarbeitet werden wie Gegebenheiten der Außenwelt. Kosslyn unterscheidet vier versch. imagery-Prozesse: die Erzeugung der Vorstellungsbilder, ihre Betrachtung oder Auswertung, ihre Transformation (z. B. mentale Rotation oder Translation) und die Entscheidung, sie zur Beantwortung von Wissensfragen (Wissen) oder zum Lösen von Problemen (Problemlösen) zu erzeugen. Pylyshyn (1981) vertritt die Gegenposition, dass die introspektiven Berichte ohne einen inneren, wahrnehmungsanalogen Prozess entstehen. Die nach ihren Vorstellungsbildern befragten Personen beschreiben seiner Auffassung nach aus ihrem «stillschweigenden Wissen» (tacit knowledge) heraus Wahrnehmungen, die sie zwar bei der Befragung nicht haben, von denen sie aber wissen, dass sie sie haben könnten und welche Eigenschaften sie dann hätten. Angesichts der eindrucksvollen Resultate obj., chronometrischer Analysen von Operationen mit mentalen Vorstellungsbildern dürfte Pylyshyns Position die schwächere sein.

Referenzen und vertiefende Literatur

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