Individuation
[engl. individuation], [KLI, PER], als Prinzip der Herausdifferenzierung des Allg. zum Indiv. phil. schon bei Aristoteles, Albertus Magnus, Leibniz, Spinoza u. a. zu finden. Psychol. die Entwicklung eines Menschen zur eigen- und selbstständigen Persönlichkeit. Die Analytische Psychologie (Jung) versteht unter Individuation einen autonom gesteuerten, länger dauernden innerseelischen Prozess, in dem bisher unbewusste Inhalte des persönlichen und kollektiven Unbewussten von der bewussten Psyche durch Verarbeitung assimiliert werden. Der Individuationsprozess kann spontan und durch Große Psychoth. konstelliert erfolgen. Die Individuation hebt die Persönlichkeit einmal vom Kollektiv ab und verstärkt zugleich die soziale Verantwortlichkeit für dieses Kollektiv. Bei der Individuation werden Entwicklungsstufen durchlaufen. Die erste Lebenshälfte (nach Jung) dient der Ich-Entwicklung und -Bildung. Mit Beginn der zweiten um das 40. Lebensjahr setzt die Entwicklung des Menschen zum psych. integrierten Selbst ein. Individuationsprozess.