Informationsverarbeitung, bedrohungsbezogene
[engl. information processing, threat-related], [GES, KLI, KOG], die Untersuchung der bedrohungsbezogenen Informationsverarbeitung weist i. R. des Repression-Sensitization-Konstrukts eine lange Forschungstradition auf. Während frühe Konzeptionen von einer Kontinuitätsannahme ausgegangen sind, der zufolge sich Bewältigungsstrategien in versch. Phasen der bedrohungsbezogenen Informationsverarbeitung (Aufmerksamkeitsorientierung, Enkodierung, Speicherung, Erinnerung) in jew. gleichartiger Weise (Zuwendung oder Abwendung) niederschlagen, indizieren neuere Befunde auch Diskontinuitäten zw. versch. Phasen der bedrohungsbezogenen Informationsverarbeitung. So sind z. B. Personen mit kogn. vermeidender Angstbewältigung (Represser, Vermeidung, kognitive) in frühen Phasen der Informationsverarveitung durchaus sensitiv für bedrohungsbezogene Situationsmerkmale, was eine Zwei-Phasen-Konzeption verlangt. Einer initialen Aufmerksamkeitszuwendung zur Bedrohung folgt die Abwendung der Aufmerksamkeit; die Bedrohung wird nicht weiter beachtet und evtl. sogar vergessen (repressive discontinuity). Für Personen mit vigilanter Angstbewältigung (Vigilanz, Bewältigungsstrategie) trifft dagegen die Kontinuitätsannahme zu, da sich diese Personen bedrohlichen Informationen zuwenden und diese Informationen aktiv aufrechterhalten (sensitive maintenance).