intellektuelles Engagement, typisches

 

[engl. typical intellectual engagement], [PER], ein Persönlichkeitskonstrukt (Persönlichkeitsmerkmal, Konstrukt), das von P. Ackerman vorgeschlagen wurde. Es beschreibt eine Disposition, die Vorhersagen über typische (im Vergleich zu max,) Leistung einer Person macht. Personen mit hohen Werten sind an einer Vielzahl von Dingen interessiert, haben den Wunsch, komplexe Probleme zu durchdringen und präferieren intellektuell herausfordernde Aktivitäten, wohingegen Personen mit geringer Ausprägung eine Aversion gegenüber intellektuell herausfordernden Aufgaben haben. Das Konstrukt wurde über ein Selbsteinschätzungsinventar operationalisiert, das in der engl.sprachigen Form 59 Items enthält. Mittels Faktorenanalyse konnten die drei Faktoren problembezogenes Denken, abstraktes Denken und Lesen unterschieden werden. Die ins Deutsche übersetzte und adaptierte Version beinhaltet 18 Items, die jew. einer der drei Dimensionen intellektuelle Neugier, Kontemplation und Lesen zugehörig sind. Kriteriumsbezogene Validität konnte bspw. für Zusammenhänge mit Schul- und Studienerfolgsindikatoren nachgewiesen werden, darüber hinaus korreliert typisches intellektuelles Engagement erwartungsgemäß höher mit kristallisierter als mit fluider Intelligenz (Intelligenz, kristalline und fluide). Das Konstrukt zeigt keine diskriminante Validität gegenüber den Konstrukten need for cognition, epistemische Neugier und Intellekt, d. h., diese Merkmale sind sich sehr ähnlich. Im Fünf-Faktoren-Modell ist typisches intellektuelles Engagement dem Faktor Offenheit für Erfahrungen zuzurechnen, auf Ebene der Subdimensionen der Big Five dem Aspekt Intellekt sowie auf Facettenebene Offenheit für Ideen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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