Intelligenz, Niveaustabilität

 

[engl. absolute stability of intelligence], [EW, KOG, PER], die Niveaustabilität beschreibt den intraindiv. Entwicklungsverlauf, d. h. Konstanz, Zunahme oder Abnahme intellektueller Fähigkeiten (Intelligenz) über eine vorgegebenen Zeitraum hinweg. Im Ggs. zur Positionsstabilität der Intelligenz (Intelligenz, Positionsstabilität) fokussiert die Frage nach der Niveaustabilität auf die Veränderung der Absolutwerte indiv. Intelligenzleistungen. Für die fluide und die kristalline Intelligenzkomponente (Intelligenz, kristalline und fluide) finden sich jew. differenzielle Entwicklungsverläufe. Beide Intelligenzkomponenten sind durch einen starken Anstieg in den ersten beiden Lebensjahrzehnten geprägt. Fluide Intelligenz erreicht ihren Höchstwert um das 20. Lebensjahr und nimmt ab dem frühen Erwachsenenalter langsam, aber kontinuierlich wieder ab. Kristalline Intelligenz wächst noch bis ins spätere Erwachsenenalter an und weist einen vergleichsweise langsameren und geringeren Rückgang auf. Starke Intelligenzeinbußen im hohen Alter finden sich unabhängig vom Intelligenzniveau aufgrund von Neurodegenerativen Erkrankungen. Umweltfaktoren, die entscheidend über den Intelligenzzuwachs im Kindes- und Jugendalter (Adoleszenz) bestimmen, sind sowohl der Anregungsgehalt des familiären Kontexts als auch die Qualität und Quantität der Beschulung. Belege für substanzielle Steigerungen der fluiden Intelligenz von Kindern durch ein kogn. Trainingsverfahren finden sich z. B. für das Denktraining von Klauer. Die Effekte einzelner Trainingsverfahren des Arbeitsgedächtnisses bzw. Exekutiver Funktionen auf Maße der fluiden Intelligenz von erwachsenen Pbn wurden bislang noch nicht konsistent repliziert. Psychopharmakol. Effekte (Psychopharmaka, z. B. von Stimulanzien) lassen sich für gesunde Personen bislang nur für Teilaspekte von fluider Intelligenz, v. a. für inhibitorische Kontrolle nachweisen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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