Intensionsbewegung
[engl. intentional motion/movement], [KOG], (biol.) Verhaltensweisen, die infolge geringer Handlungsbereitschaft nur in sehr geringer Intensität auftreten und zumeist nur von erfahrenen Tierbeobachtern erkannt werden. Sie sind nicht scharf abgrenzbar. Von ihnen bis zur vollst. Handlung gibt es alle gleitenden Übergänge. So ruft bei nur mittelstarker Bereitschaft unzureichende Reizung unvollständige Antworten hervor. Hunde zeigen z. B. im Kampfspiel ein gehemmtes Beißen, das als Beißintension bezeichnet werden kann. Sehr oft ist die Intensionsbewegung der erste Beginn einer Fortbewegung am Ort. So deuten Vögel Aufflugstimmung durch «Langwerden», d. h. Anlegen des Gefieders, Nackenstreckung und Einknicken in den Intertarsalgelenken an. Ähnliches gilt für viele andere Fälle. Eine Reihe von Intensionsbewegung wurden im Laufe der Evolution ritualisiert. Drohhandlungen sind oft ritualisierte Intensionsbewegung des Angriffs. Auch das drohende Anstarren vieler Primaten leitet sich von den ersten Intensionsbewegung ab, die einen wirklichen Angriff einleiten. Auch der Mensch verfügt über ein ähnliches Drohsignal. Fixieren wird auch von uns in den meisten Fällen als Bedrohung empfunden, weshalb wir den direkten Blickkontakt meiden.