intermodale Transferleistung von Säuglingen

 

[engl. intermodal transfer in infants], [EW, WA], bez. die Fähigkeit, Informationen etwa über die Form oder Oberflächenbeschaffenheit eines Objekt, die in der einen Sinnesmodalität gewonnen werden, mit den entspr. Informationen abzugleichen, die über das Objekt in einer anderen Sinnesmodalität erfasst werden (Objektwahrnehmung, Entwicklung). Piaget war der Auffassung, dass für den jungen Säugling visuelle, haptische und auditive Sinnesinformationen voneinander unabhängig sind. Im Verlauf des ersten Lebensjahrs werden die unterschiedlichen Informationen bzw. modalitätsspezifischen Verarbeitungskanäle miteinander kombiniert und es entsteht eine einheitliche Objektrepräsentation. Neuere Forschungsbefunde zeigen allerdings, dass Säuglinge bereits in den ersten Lebenswochen Informationen, die sie in einer Sinnesmodalität wahrgenommen haben, später in einer anderen wiedererkennen können. Die Forschung konzentriert sich hierbei auf die Übertragung haptischer (Haptik) Informationen in den visuellen (visuelle Wahrnehmung) Bereich und umgekehrt. Bereits im Neugeborenenalter lassen sich intermodale Transferleistung nachweisen. Intermodale Transferleistung verbessern sich jedoch über das Säuglingsalter hinweg kontinuierlich.