internale Arbeitsmodelle
[engl. internal working models; lat. internus innerlich, inwendig; ital. modello Muster, Entwurf), [KOG, EM, EW], sind kogn. Strukturen (internes (inneres) Modell), die Wissen über die eigene Person und über die Bindungspersonen beinhalten. Sie sind primär Steuerinstanzen des Bindungsverhaltenssystems und dienen zur Erklärung der Auswirkungen von Bindungserfahrungen auf das Interaktionsverhalten gegenüber den Bezugspersonen (z. B. Fremde Situation oder Fremde Situations Test (FST)) oder in anderen Beziehungen, auf das Verhalten und Erleben in emot. belastenden Situationen und auch auf die Entwicklung von Selbstwert (Selbstwertgefühl). Internale Arbeitsmodelle beinhalten, in einer Informationsverarbeitungskomponente, Wissen über die eigene Person und über die Bindungspersonen, welches die Wahrnehmung, Interpretation und Vorhersage von sozialem Interaktionsgeschehen beeinflusst. Die Steuerung des Emotionsausdrucks (Emotionsregulation) und des Bindungs- und Explorationsverhaltens erfolgt über eine Emotionsregulationskomponente. Internale Arbeitsmodelle entstehen im Kontakt mit Fürsorgepersonen aufgrund von Erfahrungen von emot. Verfügbarkeit (bei sicherer Bindungsorganisation), Zurückweisung (bei unsicher-vermeidender Bindungsorganisation) oder ineffektiver, nicht beruhigender Emotionsregulation (bei unsicher-ambivalenter Bindungsorganisation). Erste internale Arbeitsmodelle sind bereits im Säuglingsalter durch spezif. Aufmerksamkeitslenkung oder im Verhalten erkennbar. Diese sind jedoch durch spätere Beziehungserfahrungen noch modifizierbar. Internale Arbeitsmodelle steuern die Organisation des Bindungsverhaltens in der jew. Umwelt und beeinflussen die Art und Weise, wie enge emot. Beziehungen im Lebenslauf gestaltet werden. Internale Arbeitsmodelle haben willentlich aus dem Gedächtnis abrufbare Elemente, jedoch auch implizit-prozedurale Elemente.