Jacobsen, Walter

 

(1895–1986), [HIS], Kriegsdienst, 1920–1926 in Norwegen im väterlichen Geschäft tätig, seit 1926 Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), Studium der Ps. in Hamburg, 1933 Promotion bei Stern, Tätigkeit als Berufsberater, 1935 «wegen politischer Unzuverlässigkeit» aus dem Dienst entlassen. Seit 1934 war Jacobsen Mitglied der «Robinsonsohn-Strassmann-Gruppe», einem Hamburger Widerstandskreis, in dem v. a. DDP- und SPD-Mitglieder mitarbeiteten. Jacobsen gehörte auch der linksliberalen Widerstandsgruppe Gruppe Q, der späteren Gruppe Freies Hamburg an. 1937 Emigration nach Stockholm, dort 1940 Gründung eines Instituts für praktische Ps., 1942 Rückkehr nach Dt., kurze Zeit Tätigkeit am Arbeitswiss. Institut der Deutschen Arbeitsfront in Berlin, 1943–1945 Personalchef eines Hamburger Unternehmens, 1946 in Hamburg Gründungsmitglied und Erster Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Psychologen (BDP), Tätigkeit als Gutachter; 1952 bis zur Pensionierung 1960 Tätigkeit an der Bundeszentrale für Heimatvertriebene (seit 1963 Bundeszentrale für politische Bildung); 1958 Gründung der Sektion «Politische Ps.» im BDP. Aufgrund seiner Verdienste um die Politische Psychologie wurde 1987 die Walter-Jacobsen-Gesellschaft gegründet, um das Lebenswerk und das Vermächtnis von Jacobsen weiterzuführen.