Jüttemann, Gerd
(geb. 1933), [PER, KLI, HIS], geb. in Oberhausen und besuchte dort das Naturwiss. Gymnasium. Er studierte Ps. in Köln und Bonn, schloss mit dem Diplom ab und war zunächst langjährig in der Praxis als Diagnostiker, Berater und Schulungsleiter tätig, bevor er 1973 mit einer Arbeit aus dem Bereich der Intelligenzforschung in Kiel promoviert wurde. 1974 nahm er einen Ruf an die Technische Universität Berlin an und vertrat dort in der Lehre die Fächer Persönlichkeitsps. und Klin. Ps. In der Forschung interessierte ihn vor allem die Frage nach dem Wandel des Psych. Er leitete ein Forschungsprojekt zum Thema Zivilisationsgeschichte und Historische Ps. und war Mitbegründer und -hrsg. der Zeitschrift Psychologie und Geschichte. Jüttemann ist Hrsg. der Buchreihe Die Psychogenese der Menschheit. Hier tritt er dafür ein, die naturwiss. Evolutionspsychologie mit der u. a. von Wilhelm Wundt in seinem Spätwerk vertretenen historisch-geisteswissenschaftlichen Psychologie zu verbinden. Mit Christoph Hubig gibt er die Buchreihe Philosophie und Psychologie heraus und versucht, auch auf diesem Wege das Forschungsprogramm der Ps. zu erweitern. Daraus ist u. a. das von Jüttemann konzipierte Drei-Stufen-Modell der Psychogenese hervorgegangen (Jüttemann, 2013).