Katathym-imaginative Psychotherapie
[gr. κατά (kata) herab, entgegen, θυμός (thymos) Seele, Gemüt; lat. imaginari sich vorstellen], [KLI], ein psychodynamisches Therapieverfahren (Psychodynamik, tiefenpsychologisch fundierte Therapieverfahren), das vorwiegend mit Imaginationstechniken arbeitet. Imagination (i. S. von reduzierter Bewusstseinskontrolle bzw. von Tagträumen; katathymes Bilderleben) wird als ein Zugang zu symbolhaften Bedeutungen angesehen, die in Zus.hang mit psychodynamischen Aspekten des Erlebens des Pat. stehen. Symbole bzw. subj. Symboldedeutungen werden als Bindeglied zw. psychodynamischem Konflikt und störungsrelevanten Symptomen gewertet. Imaginative Prozesse verhelfen nicht verbalisierbare Erlebensaspekte auf Basis von therap. Interpretation für den Therapieprozess nutzbar zu machen. Dies wird insbes. durch freies Assoziieren unterstützt. Der Therapeut unterstützt dieses insbes. durch einfühlsame, protektive Begleitung und Sensibilisierung, die Symbolkonfrontation und die gezielte Initiation und Begleitung des freien Assoziierens. I. R. der Katathym-imaginative Psychotherapien müssen Aspekte der Übertragung, der Gegenübertragung und des Widerstands bes. berücksichtigt werden. Zentrale Therapieziele: (1) Imaginative Konfliktdarstellung und -bearbeitung, (2) Befriedigung archaischer Bedürfnisse (insbes. mittels Regression), (3) Entfaltung von Kreativität/kreativem Problemlösen, (4) ggf. vegetative Entspannung, (5) ggf. Autonomie- und Kontrollzuwachs.