kinematische Analyse

 

[engl. kinematic analysis; gr. κινεῖν (kinein) bewegen], syn. Bewegungsanalyse, [DIA, KOG], Registrierung und Beschreibung (menschlicher) Bewegungen und Haltungen. Dient der Untersuchung und Messung von Körperposition, allg. körperlicher Aktivität sowie Grob- und Fein-Motorik, Gang, Gesten, Mimik, bspw. der Grobmotorik beim Gehen und der Feinmotorik beim Schreiben oder beim Bedienen von Maschinen. U. a. Motografie, Motometrie, Motoskopie, Zeitstudie, Bewegungsstudie. Umfasst Beobachtungsverfahren wie Beobachtung, Erfassung einzelner Bewegungsmerkmale (z. B. Dauer, Genauigkeit) und kontinuierliche Registrierung von Bewegungsverläufen (Trajektorie, Kinematik, Dynamik). Die spez. Art der Beschreibung (z. B. Segmentierung des kontinuierlichen Bewegungsverlaufs) ist abhängig vom Zweck der Untersuchung. Die kontinuierliche Registrierung von Bewegungen ist v. a. bei traditionellen optischen Verfahren (Reihenfotografie, Lichtspurverfahren) sehr zeitaufwendig; neuere optische Systeme erlauben die Online-Berechnung der Raumkoordinaten. Bei akustischen Verfahren werden die Laufzeitunterschiede eines Schallereignisses zu mehreren Mikrofonen benutzt, um die Position der Schallquelle zu berechnen; die Geschwindigkeit kann aus Änderungen der Frequenz (Doppler'scher Effekt) bestimmt werden. Auch elektromagnetische Verfahren werden zunehmend häufiger genutzt. Bei mechanischen Methoden werden Wandler wie Potentiometer, Akzelometer (Akzelerometrie) oder Dehnungsmessstreifen direkt am Körper angebracht; gemessen werden Gelenkwinkel (Goniometrie), Beschleunigungen oder Kräfte. Für spez. Bewegungsmuster wie Laufen oder Schreiben werden spez. Geräte benutzt (Kraftplattform, Digitizer, Schreibwaage).

Referenzen und vertiefende Literatur

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