Köhler, Wolfgang

 

(1887–1967), [HIS, KOG, WA], gemeinsam mit Wertheimer und Koffka Begründer der Frankfurter/Berliner Schule der Gestaltpsychologie. Köhler wurde als Sohn des Direktors der dt. Domschule in Reval (heute Tallinn, Estland) geb.; nach der Übersiedlung nach Wolfenbüttel besuchte Köhler das dortige Gymnasium und hielt noch später Kontakt mit dem dortigen Studienrat Prof. Hans Geitel. 1905–1909 Studium in Tübingen, Bonn und Berlin, 1909 Promotion bei Stumpf in Berlin, 1910–1913 Assistent bei Schumann an der Akademie für Sozial- und Handelswiss. in Frankfurt, dort Mitwirkung an den ersten theoret. und exp. Arbeiten zur Gestaltps. in Dt; 1913–1920 Direktor der Forschungsstelle für Anthropoiden der Preußischen Akademie der Wissenschaften auf Teneriffa; dort Durchführung von Versuchsreihen zu Intelligenzprüfungen von Schimpansen und Orang-Utans; 1921 o. Prof. für exp. Psych. und Philosophie in Göttingen, 1922 o. Prof. für Philosophie und Direktor des Psychologischen Instituts Berlin; Ausbau des Instituts zu einem internat. führenden Zentrum gestaltpsychol. Forschung mit Mitarbeitern wie Rupp, Lewin, Gottschaldt, Metzger, H. von Restdorff, Duncker; 1925–1926 sowie 1934–1935 Gastprofessuren in den USA. 1933 öffentlicher Protest von Köhler gegen die Entlassung jüdischer Hochschullehrer, Widerstand gegen Nazi-Übergriffe auf das von ihm geleitete Institut, 1935 Entpflichtung an der Universität Berlin auf eigenen Antrag und Emigration in die USA, 1935–1955 Prof. am Swarthmore College, Pennsylvania; dort Fortsetzung der Untersuchungen zum Isomorphieprinzip (Isomorphismus), 1958–1959 Präsident der American Psychological Association (APA); zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1967 Ehrendoktor der Universität Münster, 1962 Wilhelm-Wundt-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und 1962 Ehrenbürger der Freien Universität Berlin.

Referenzen und vertiefende Literatur

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