Koffka, Kurt

 

(1886–1941), [BIO, HIS, WA], gemeinsam mit Wertheimer und Köhler Begründer der Frankfurter/Berliner Schule der Gestaltpsychologie. In Berlin geb., Studium in Berlin und Edinburgh, 1909 Promotion bei Stumpf mit einer Arbeit zur Tonpsychologie. 1908/11 Assistent bei J.v. Kries, Freiburg, 1909/10 Assistent bei Külpe und Marbe in Würzburg, 1910/11 Assistent bei Schumann an der Akademie für Sozial- und Handelswiss. in Frankfurt, dort Mitwirkung an den ersten theoretischen und exp. Arbeiten zur Gestaltps. in Dt.; 1911 Habilitation in Gießen, während des Ersten Weltkriegs Arbeiten mit Hirnverletzten (Hirnschädigung) bei R. Sommer, Gießen, 1918 ao. Prof. in Gießen, 1921 Leiter des Instituts für exp. Ps. und exp. Pädagogik in Gießen. Mitbegründer der Zeitschrift Psychologische Forschung. In seinem Buch «Die Grundlagen der psych. Entwicklung» (Koffka, 1925) wendet Koffka die Gestaltps. auf Fragen der Entwicklung und Erziehung an, 1922 erste Publikation über die Gestaltps. in engl. Sprache, Vortragstätigkeit in den USA, Gastprofessuren 1924/25 an der Cornell University, 1925 an der Clark University und 1926/27 an der University of Wisconsin, 1927 Professor für Ps. am Smith College. 1932 nimmt K. an der von A. Luria organisierten ps. Expedition nach Usbekistan teil. Ende der 1930er-Jahre arbeitet Koffka im Bereich der klin. Neurops. an der Universität Oxford (GB) (Harrower, 1983, Cunningham & Bringmann, 2001), Anwendung diagn. Verfahren und psychol. Behandlung; K. behandelt u. a. die Hitler-Verehrerin Unity Mitford (1914–1948) nach deren Suizidversuch. Kurz vor Beginn der Luftschlacht um England kehrt Koffka im Juni 1940 an das Smith College zurück. Koffka stirbt an den Folgen seines Herzleidens.

Referenzen und vertiefende Literatur

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