Konsequenzerfahrungen, gesundheitsbezogene

 

[engl. health related outcome experience], syn. Handlungsergebniserfahrungen, Ergebniserfahrungen, [EM, GES, KOG], Bez. für die Konsequenzen, die eine Person während oder nach der Ausübung eines Gesundheitsverhaltens wahrnimmt. Das Konzept findet sich im Phasenmodell der Verhaltensaufrechterhaltung (Rothman et al., 2004) sowie im Motivations-Volitions-Prozessmodell (Fuchs, 2007). Empir. Belege für die Bedeutung von gesundheitsbezogenen Konsequenzerfahrungen im Prozess der G.änderung gibt es bisher nur wenige. Theoretisch können gesundheitsbezogene Konsequenzerfahrungen eine Rolle bei der Motivation zu einem Gesundheitsverhalten und auch bei dessen Aufrechterhaltung spielen. Ob ein Gesundheitsverhalten wiederholt ausgeübt wird, kann u. a. davon abhängen, wie eine Person die Konsequenzen des eigenen Verhaltens erlebt. Je pos. diese gesundheitsbezogenen Konsequenzerfahrungen wahrgenommen werden, desto eher wird eine Person auch in Zukunft das entspr. Verhalten ausüben. Z. B. wird ein Pat., der pos. gesundheitsbezogene Konsequenzerfahrungen mit körperlicher Aktivität während eines Rehabilitationsaufenthaltes macht, auch nach der Behandlung eher aktiv bleiben. I. Ggs. dazu können angesammelte neg. gesundheitsbezogene Konsequenzerfahrungen dazu führen, dass ein neues Verhalten aufgegeben wird (Verstärkung, Bestrafung). Es können körperliche (z. B. sich attraktiver fühlen), soziale (z. B. Leute kennen lernen) und emot. gesundheitsbezogen Konsequenzerfahrungen (z. B. sich wohler fühlen) unterschieden werden. Häufig werden gesundheitsbezogene Konsequenzerfahrungen in Form von «Wenn (ich körperlich aktiv war)-dann (habe ich erlebt, dass…)-Sätzen» formuliert und erhoben. Gesundheitsbezogene Konsequenzerfahrungen sind zu unterscheiden von Handlungsergebniserwartungen und der wahrgenommenen Zufriedenheit eines Individuums. Während Handlungsergebniserwartungen die erwarteten, in der Zukunft liegenden Konsequenzen eines Verhaltens bezeichnet, beschreiben gesundheitsbezogene Konsequenzerfahrungen retrospektiv die erlebten Konsequenzen eines Verhaltens. Abhängig davon, ob die erlebten gesundheitsbezogenen Konsequenzerfahrungen mit den bereits entwickelten Handlungsergebniserwartungen übereinstimmen oder diese sogar übertreffen, kann sich bei der Person ein Gefühl der Zufriedenheit mit einem neuen Gesundheitsverhalten einstellen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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