Kortikotropin-Releasing Hormone

 

syn. Corticotropin Releasing Factor, CRF), [BIO], das CRF ist ein Polypeptid, das im Nucleus paraventricularis des Hypothalamus gebildet wird. Als Teil des HPA-Systems stimuliert es im Hypophysenvorderlappen die Ausschüttung von ACTH (adrenokortikotropes Hormon), das konsekutiv die Bildung von Glukokortikoiden, Mineralokortikoiden und Sexualhormonen anregt. Die Ausschüttung von CRF unterliegt einem zirkadianen Rhythmus (morgens stärkere Sekretion als am Abend), einer neg. Rückkopplung durch Glukokortikoide und wird außerdem durch zahlreiche neuronale und hormonale Faktoren beeinflusst. Ein CRF-Anstieg resultiert als direkte Antwort auf eine Stressexposition. CRF bindet an CRF-R1- und CRF-R2-Rezeptoren, die nicht nur im Vorderlappen der Hypophyse, sondern auch in zahlreichen anderen Regionen im Gehirn (zerebraler Kortex, Cerebellum, Hippocampus, Amygdala, Hirnstamm), aber auch in peripherem Gewebe zu finden sind. Eine Dysregulation der CRF-Synthese konnte bei versch. psych. Erkrankungen (Depression, Angststörung, Schizophrenie, Essstörungen) sowie bei neurodegenerativen Prozessen nachgewiesen werden.