Krankheitsfolgenmodell
[engl. model of disease consequences], [GES], das Krankheitsfolgenmodell liegt in seiner ursprünglichen Form der International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps (ICIDH; World Health Organization, 1980) zugrunde, die eine kulturübergreifende Def. von Behinderungen und chronischen Erkrankungen anstrebt. Das Krankheitsfolgenmodell nimmt an, dass Krankheiten (diseases) zu Gesundheitsschäden (impairments) bzw. organischen/somatischen Defiziten führen. Die Schädigung von Organen oder Organsystemen bedingt eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Organe (disability). Einschränkungen der Funktionsfähigkeit führen zu Einschränkungen bei der Durchführung komplexer Fähigkeiten und Fertigkeiten, sodass letztlich die soziale Integration beeinträchtigt ist (handicap). Weiterhin wird der Einfluss von Kontextfaktoren (physikal., sozialen und einstellungsbezogenen Umweltfaktoren) berücksichtigt. Die International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) erweitert den Ansatz des Krankheitsfolgenmodells und vermeidet die z. T. neg. besetzten Begrifflichkeiten des Krankheitsfolgenmodells Zudem wird die Verantwortung des Umfeldes der Pat. stärker mit einbezogen.