Krankheitskonzepte, subjektive

 

[engl. illness representations, illness perceptions], syn. subj. Krankheitstheorien, Laientheorien, [GES, KLI], sind kogn. indiv. Erklärungsmodelle für die Entstehung und den Verlauf einer Erkrankung (Ätiologie, Krankheit). Subjektive Krankheitskonzepte umfassen eine Reihe von Dimensionen wie Annahmen über die Symptome, Kontrollierbarkeit, Ursachen, Konsequenzen, Verlaufsgestalt und emot. Auswirkungen einer Krankheit. Innerhalb dieser Dimensionen werden eigene Erfahrungen und Informationen über eine Krankheit verdichtet und indiv. organisiert. Durch die Ausbildung von subjektiven Krankheitskonzepten wird eine Erkrankung besser verstehbar und erscheint daher subj. kontrollierbar. Subjektive Krankheitskonzepte werden von erkrankten Personen aufgrund der Konfrontation mit ihrer Erkrankung ausgebildet, aber ebenso von Mitbetroffenen einer Erkrankung (Eltern, Partner). Auch für mitbetroffene Personen dienen subjektiven Krankheitskonzepten zur Erklärung und Anpassung an eine Erkrankung. Im Kontext der Krankheitsbewältigung sind subjektive Krankheitskonzepte relevant, da aus ihnen wirksam erscheinende Bewältigungsstrategien abgeleitet werden, die das indiv. krankheitsbezogene Handeln bestimmen. Subjektive Krankheitskonzepte können den med. Theorien über eine Erkrankung mehr oder weniger entsprechen; im letzteren Fall sind sie eine mögliche Ursache von mangelnder Compliance, wenn ärztlich vorgeschriebene Maßnahmen nicht mit den eigenen Annahmen der subjektiven Krankheitskonzepte übereinstimmen. Daher sind subjektive Krankheitskonzepte ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Arzt-Pat.-Kommunikation (Arzt-Patient-Interaktion). Bei der Erforschung von subjektiven Krankheitskonzepten werden zum einen die Spezifika von subjektiven Krankheitskonzepten bei unterschiedlichen Krankheitsbildern (z. B. Krebs, Herzerkrankung, koronare, Hauterkrankungen, psych. Erkrankungen) untersucht, zum anderen die Zus.hänge zw. subjektiven Krankheitskonzepten, der Krankheitsbewältigung und/oder der Anpassung. Im Common-Sense-Selbstregulationsmodell (CSM) werden subjektive Krankheitskonzepte eine zentrale Funktion für die krankheits- und gesundheitsbezogene Selbstregulation zugeschrieben.

Referenzen und vertiefende Literatur

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