Kriegsführung, psychologische

 

[engl. psychological warfare], [SOZ], umfasst alle Methoden – im Vorfeld und i. R. eines Krieges –, das Militär und die Zivilbevölkerung i. S. eigener Kriegsziele zu beeinflussen. Wesentliche Ziele der psychologischen Kriegsführung sind, (1) Motivation und Fähigkeit des Gegners zum Kampf zu mindern, (2) Motivation und Fähigkeit der eigenen Seite und der Verbündeten zu erhöhen, (3) den Gegner von Neutralen und seinen Verbündeten zu isolieren. Zentrale Methode ist die Manipulation und Desinformation mithilfe von Massenmedien (Kriegspropaganda, Feindbilder). Informationen werden aber auch über Handzettel, Flugblätter, Lautsprecher, in neuerer Zeit zudem über Internet verbreitet. Unter Information Warfare wird das Auswerten, Stören, Verfälschen von gegnerischen Informationen sowie das Einschleusen von Fehlinformationen verstanden, während die eigenen Informationen geschützt und militärisch genutzt werden. Darüber hinaus sind weitere Methoden der psychologischen Kriegsführung: Sabotage, Zerstören von Infrastruktur, Einschleusen von Viren in wirtschaftlich bzw. militärisch relevante Computer-Systeme; Entführen und Ermorden, insbes. von politischen und militärischen Repräsentanten des Gegners; Angriffe auf die Zivilbevölkerung, u. a. Bombenterror, Vertreibungen, Massenvergewaltigungen; militärische Manöver an den gegnerischen Grenzen. Psychologische Kriegsführung ist ein bedeutender Bereich der Kriegsführung und gehört zum Arsenal moderner Armeen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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