Kriminalpsychologie

 

[engl. criminal psychology; lat. crimen Verbrechen], [RF], s. auch Gebietsüberblick «Rechtspsychologie und Forensische Psychologie»; Teildisziplin sowohl der Ps. als auch der Kriminologie. Sie umfasst psychol. Beiträge zur Kriminalitätsthematik wie Theorien über die Bedingungen von Straftaten und Delinquenzentwicklungen, präventive und rehabilitative Maßnahmen und die Strafvollzugs-Psychologie.

Da jedoch der Begriff des Verbrechens sehr vielfältig determiniert ist und die übergeordneten juristischen, gesellschaftlichen und kult. Normen den inhaltlichen Aspekt dessen, was Verbrechen ist, bestimmen, ist der Verbrechensbegriff sehr variabel und der psychol. zu untersuchende Aspekt des Verbrechens und des Verbrechers sehr komplex. Aus diesem Grunde haben sich die rein psychol. Ansätze zur Beschreibung und Erklärung der Kriminalität erweitert, etwa durch sozialpsychol. Analysen oder klin. Aspekte des normabweichenden Verhaltens. Eine rein differenzielle, auf best. Persönlichkeitseigenschaften hin analysierende Betrachtung wird heute äußerst selten vertreten, da solche Theorien sich empirisch wenig bewährten. So überwiegen z. B. für die von Eysenck vorgelegte Kriminalitätstheorie, die mit dem Konstrukt der Extraversion bzw. der Konditionierbarkeit kriminelles Verhalten erklären will, solche empir. Befunde, welche die Theorie nicht stützen und sie zu einer starken Einschränkung auf einige wenige Deliktformen zwingen. Die Kriminalpsychologie hat auch eine starke Wandlung dadurch erfahren, dass sich die Kriminologie in umfassender und interdisziplinärer Weise mit der Kriminalität befasst. Die Schwerpunkte, in denen sich die Ps. heute noch mit dem Kriminellen befasst, sind die Fragen der Prophylaxe, der Resozialisierung und der damit zus.hängenden Maßnahmen der Therapie. Forensische Psychologie.

Referenzen und vertiefende Literatur

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