Lärmforschung
[engl. noise research], [AO, GES], ein wichtiges interdisziplinäres Gebiet, da Lärm (neg. bewerteter Schall) zu den Umweltstressoren (Umweltpsychologie) zählt, über den sich Menschen mit am meisten und intensivsten beklagen. Lärm hat gegenüber anderen, stofflichen Emissionen aber die Eigenschaft, dass er keine Rückstände (akkumulierend) in der Umwelt hinterlässt. Sehr wohl bedingt er aktuelle Beeinträchtigungen oder zeitigt krank machende Folgen (Zerstörung des Trommelfells bei starkem Schalldruck; Schwerhörigkeit, z. B. bei Orchestermusikern). In der Psychoakustik werden Grundlagen des Hörens und der Bewertung von Hörereignissen untersucht (Akustik). Mit juristischen, physikal.-technischen, med. und sozialwiss. Methoden werden Lärmentstehungsbedingungen reguliert, Lärmwirkungen erforscht und Wege der Lärmminderung, Vermeidung oder gerechteren Verteilung (z. B. Flugschneisen bei Flughäfen) gesucht. Fragen nach Ursachen oder Gründen für Lärmerzeugungshandlungen wird selten nachgegangen.