Lebenszufriedenheit
[engl. life satisfaction], [PER, SOZ], die Einschätzung der allg. Lebenslage einer Person durch sie selbst. Lebenszufriedenheit bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und schließt die Bewertung ganz versch. Bereiche wie Partnerschaft, Beruf, Finanzen, Gesundheit usw. ein. Erfasst wird die Lebenszufriedenheit entweder bereichsspezif. oder in globaler Form (bspw. «Alles in allem, wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben?» auf einer Antwortskala mit mehreren Abstufungen; Ratingskala). Die Lebenszufriedenheit hängt einerseits von Persönlichkeitsmerkmalen wie Neurotizismus und Extraversion ab und ist entspr. auch genetisch beeinflusst (Verhaltensgenetik), andererseits von der aktuellen Lebenslage (die wiederum teilweise durch die Persönlichkeit beeinflusst ist). Längsschnittuntersuchungen zeigen, dass kritische Lebensereignisse wie z. B. Tod des Ehepartners, Scheidung, Verlust des Arbeitsplatzes, schwere Unfälle und Erkrankungen die Lebenszufriedenheit deutlich senken können, während Heirat sie kaum erhöht; längerfristig kommt es dann zu einer Rückkehr zum individualtyp. Sollwert der Lebenszufriedenheit, wobei schwerwiegende Ereignisse die Lebenszufriedenheit meist auch langfristig beeinträchtigen (Diener et al., 2006). In individualistischen Kulturen hängt die Lebenszufriedenheit stärker mit dem Selbstwert zus. als in kollektivistischen Kulturen (Individualismus; Diener et al., 1995); je religiöser eine Kultur, desto enger der Zusammenhang zw. Lebenszufriedenheit und Religiosität (Gebauer et al., 2012). Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ), Wohlbefinden.