Lernaufgabe

 

[engl. learning task], [PÄD], eine Lernaufgabe kann intentional, inzidentell oder autochthon entstehen (Lernen, intentionales, Lernen, inzidentelles). Bsp. für intentionale Lernaufgaben: lehrzielorientierte Aufgabe für Schüler oder für zu trainierende Mitarbeiter (Lehrziel), selbstgestellte Aufgabe beim selbstgesteuerten Lernen. Bsp. für inzidentelle Lernaufgaben: Bewältigung einer neuartigen Situation, Lernen durch Vorbilder (Bandura, 1976), das Medium als eigentliche Botschaft (McLuhan & Fiore, 1984), hidden curriculum (curriculum, Lehrplan, heimlicher). Bsp. für eine autochthone Lernaufgabe: Pubertät, Altern und andere ontogenetische Entwicklungsprozesse, Auflösenwollen erlebter kogn. Dissonanz, Fortsetzenwollen einer abgebrochenen Aufgabenbearbeitung (Zeigarnik, 1927). Eine Lernaufgabe entsteht aus einer übernommenen Aufgabenstellung, einem Anreiz, einer Schwierigkeit oder aus einem Problem mit einer Transformationsphase (Bearbeitungs-/Bewältigungsphase oder Lösungsweg) und einer vorgegebenen oder vorgestellten Lösung (z. B. Zielerreichung). Eine Lernaufgabe kann alle Hilfsmittel für die Transformationsphase bereitstellen und über eine eindeutige Lösung verfügen (z. B. in einigen Phasen der Schule) oder wie die meisten Lebensaufgaben wegen Unbestimmtheit bzw. Komplexität hingegen nicht (Dörner et al., 1983, McLaughlin, 1965). Entwicklungspsychol. gesehen entstehen umfassende Lernaufgaben z. B. bei wichtigen oder kritischen Lebensereignissen (Extremerlebnis) bzw. -zuständen wie Einschulung, Pubertät, Bildung/Ausbildung, Liebesbeziehungen, Berufseinstieg, Eheschließung, Geburt eigener Kinder, Scheitern im Beruf, Krankheit, Altern, Gebrechen und Tod nahestehender Personen. Umfassende Lernaufgaben entstehen meist inzidentell und schicksalhaft.

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.