Lernen, bedeutungshaltiges
[engl. meaningful learning], [PÄD], meint, dass der Lernstoff in das Vorwissen oder die Vorerfahrungen der Lernenden integriert und damit verstanden wird. Vielfach ist zudem gemeint, dass die Lernenden es als sinnvoll ansehen, sich den Stoff anzueignen. Obgleich sich etliche psychol. Subdisziplinen mit Lernen beschäftigen, ist es insbes. die Pädagogische Psychologie (teils auch die Entwicklungspsychologie oder die Arbeits- und Organisationspsychologie), die sich mit bedeutungshaltigem Lernen beschäftigt. Lernen, wie es für Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung typisch ist (Hochschuldidaktik), wird als – zumindest idealiter – bedeutungshaltig bez. Das Adjektiv «bedeutungshaltig» wird meist gebraucht, wenn man explizit die Art des Lernens, das analysiert oder angestrebt wird, eingrenzen möchte. Die erste typische Abgrenzung erfolgt zu basalen Lernprozessen, wie sie z. B. in der Gedächtnisps. (Gedächtnis; z. B. Erlernen von Wortlisten oder sinnloser Silben, sinnlose, sinnarme Silben) oder in der Forschung zu Konditionierungsprozessen (Konditionierung) untersucht werden. Die zweite typische Abgrenzung bezieht sich darauf, ob Lernende in Schule oder Hochschule lediglich einzelne Fakten oder Algorithmen (z. B. in der Mathematik) auswendig lernen (mechanisches Lernen, rote learning) oder ob sie sich ein Verstehen erarbeiten und damit bedeutungshaltiges Lernen stattfindet. Abschließend sei angemerkt, dass die inzwischen in der Päd. Ps., aber auch allg. in der Lehr-Lern-Forschung weitestgehend akzeptierte konstruktivistische Lernauffassung – Lernen besteht in einer aktiven Konstruktion der Lernenden (Lehr-Lern-Prozesse) – sich vor allem auf bedeutungshaltiges Lernen bezieht (z. B. i. Ggs. zum Erlernen von sinnlosen Silben).