Lernprozesse, nicht intentionale
[engl. unintentional learning processes], [KOG, PÄD]. Nicht intentionale Lernprozesse laufen komplementär zu intentionalen Lerntätigkeiten (Lernen, intentionales) ab. Nicht intentionale Lernprozesse sind gedankliche Beschäftigungen mit Lerninhalten, die ohne geplante Absicht der Lernenden in der Lernpause auftreten. Hierzu gehören Phänomene, wie plötzliche Geistesblitze und neue Einsichten, unwillkürliche Erinnerungen an den Lerninhalt einer vergangenen Lernphase oder die spontane Anwendung einer Theorie auf ein Alltagsproblem. Diese Einsichten können das Resultat von kogn. Verarbeitungsprozessen in der Lernpause, der sog. Inkubation (Lerninkubation), sein. Anders als beim impliziten und inzidentellen Lernen treten nicht intentionale Lernprozessenach einer initialen, intentionalen Beschäftigung mit den Lerninhalten in das Bewusstsein, also in den eigentlichen Lernpausen. Neuere Untersuchungen zeigen, dass nicht intentionale Lernprozesse diese Lernprozesse den deklarativen Wissenserwerb pos. beeinflussen. Je häufiger sich Studierende intentional mit den Lerngegenständen auseinandersetzen, desto häufiger lernen sie nicht intentional.