Liebe, Bindungstheorie

 

[engl. attachment theory of love], [EM, SOZ], konzipiert partnerschaftliche Liebe als Kombination dreier biol. Verhaltenssysteme (Bindung, Fürsorge und Sexualität) und ist theoretisch in evolutionsbiologische Ansätze eingebettet (Liebe, evolutionspsychologischer Ansatz). Während sexuelle Anziehung funktionell zur Herstellung einer Partnerschaft dient, sorgen Fürsorge und Bindung für die Aufrechterhaltung einer Beziehung. Die Fürsorge eines Partners (z. B. die Unterstützung in schwierigen Lebenslagen) fördert Gefühle der Sicherheit und Dankbarkeit und trägt dazu bei, sich ebenfalls um das Wohlergehen des Partners zu bemühen. Zentraler Aspekte der Bindungstheorie Liebe ist jedoch die Übertragung des frühkindlichen Bindungskonzeptes auf erwachsene Beziehungen. Bindungsstile, die sich in der frühen Kindheit aufgrund von Erfahrungen mit einer Bezugsperson gebildet haben, dienen in späteren Beziehungen als Beziehungsschemata. In den meisten Ansätzen werden drei Bindungsstile unterschieden: sicher gebundene Erwachsene haben kein Problem, Nähe herzustellen und wenig Angst vor Zurückweisung; ängstlich-ambivalent gebundene Erwachsene haben ein starkes Bedürfnis nach Nähe, fürchten jedoch, dass ihr Partner dieses nicht erfüllen kann, und vermeidend gebundene Personen weichen einer zu großen Nähe aus und versuchen in engen Beziehungen Distanz aufrechtzuhalten. Die Bindungstheorie Liebe hat eine Vielzahl unterschiedlicher Studien angeregt. Mit Hilfe von Fragebögen und Interviews können die erwachsenen Bindungsstile erfasst werden. Die versch. Stile korrelierten theoret. konsistent mit der Qualität, Stabilität und Zufriedenheit von Liebesbeziehungen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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