Liebe, Duplex-Theorie
[engl. duplex theory of love; lat. duplex beide, doppelt], [EM, SOZ], beschreibt die Struktur und Entwicklung partnerschaftlicher Liebe. Die Struktur der Liebe wird als Dreieck mit den drei Komponenten Intimität, Leidenschaft und Bindung (Liebe, Bindungstheorie) konzipiert. Mit dieser Dreiecksmetapher können versch. Formen der Liebe (über die Ausprägung der drei Komponenten), das Ausmaß der Liebe (über die Größe des indiv. Dreiecks), Beziehungsprobleme (über die Passung von Partnerdreiecken) und die Beziehungszufriedenheit (über die Übereinstimmung von realen und idealen Dreiecken) verdeutlicht werden. Faktorenanalytisch wurde diese dreidimensionale Struktur der Liebe bestätigt. Durch Erfahrungen mit und Beobachtungen von Liebesbeziehungen (u. a. real gelebte oder beobachtete Beziehungen, Darstellungen in Filmen oder Büchern) entwickeln sich indiv. Vorstellungen zur Ausgestaltung der Liebe (Love Stories), nach denen Beziehungen ausgerichtet werden (Liebe, sozialkonstruktivistischer Ansatz). In empir. Untersuchungen ergaben sich unterschiedliche Popularitäten sowie Geschlechtsunterschiede in der Bevorzugung einzelner Love Stories, und es konnten Zusammenhänge zw. der Beziehungszufriedenheit und der Übereinstimmung der Partner in ihren Geschichtenprofilen gefunden werden.