Liebe, Intensitätsindikatorenmodell der Partnerliebe

 

[engl. intensity indicator model of romantic love], [EM], das Intensitätsindikatorenmodell der Partnerliebe fasst die Liebe zu einem Partner (auch: romantische Liebe) als eine Einstellung bzw. eine emot. Haltung gegenüber der geliebten Person auf. Diese Einstellung ist gekennzeichnet durch ein charakteristisches Muster an Gefühlen, Gedanken (Denken) und Handlungen bzw. Handlungsbereitschaften: (1) Gefühle: Hoffnung auf und Glück bei Erwiderung der Liebe durch Person (zu Beginn); starke Zuneigung zu Person; Wohlgefühl bzw. Freude beim Zusammensein mit Person; Sehnsucht nach Person bei ihrer Abwesenheit; Selbstwertsteigerung; Wertschätzung von Person; Mitleid, wenn es Person schlecht ergeht; Mitfreude, wenn es Person gut ergeht; Hoffnung auf lange Dauer der Liebe; Trauer bei ihrem Ende. (2) Gedanken: häufiges Denken an Person; Wichtigkeit von Person; sehr gutes Verstehen von Person; enge Verbundenheit mit Person; volles Vertrauen zu Person. (3) Handlungen bzw. Handlungsbereitschaften: Zärtlichkeit; sexuelles Begehren von Person; sexuelle Treue; Exklusivität der Liebe zu Person; Unterstützung von Person; Offenheit bzw. Ehrlichkeit im Umgang mit Person.

Diese typ. Merkmale können als Intensitätsindikatoren der Partnerliebe betrachtet werden, da sie zw. unterschiedlich intensiven Liebeserlebnissen differenzieren und mit der Gesamtintensität des Liebeserlebens korrelieren. So ist z. B. die Trauer, die ein Liebender erlebt, wenn seine Liebe nicht mehr erwidert wird, im Fall seiner «großen Liebe» sehr viel ausgeprägter als beim Ende einer bloßen «Liebesaffäre». Diese Indikatoren erlauben auch eine Unterscheidung zw. Verliebtsein und Partnerliebe: Verliebtsein stellt im Beziehungsverlauf eine frühe Phase dar, die entweder nach einiger Zeit in Liebe übergeht oder endet. Ein Vergleich beider Phänomene anhand der o. g. Indikatoren ergibt folg. Gemeinsamkeiten und Unterschiede: Auch das Verliebtsein zeichnet sich – wie die Liebe – durch starke Zuneigung, Wohlgefühl beim Zusammensein sowie das Bedürfnis nach Zärtlichkeit aus; im Unterschied zur Liebe sind beim Verliebtsein zusätzlich körperliche Empfindungen (wie Herzklopfen oder Kribbeln) in Gegenwart von Person typ. Außerdem kreist das Denken frisch Verliebter häufiger um Person, und Verliebte verspüren mehr Sehnsucht nach Person. Dagegen sind Merkmale wie Vertrauen, enge Verbundenheit, Verständnis sowie Offenheit und Ehrlichkeit im Stadium der Verliebtheit noch wenig ausgeprägt.

Referenzen und vertiefende Literatur

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