Lüer, Gerd

 

(geb. 1938), [KOG, HIS], geb. in Egestorf, Lüneburger Heide. Er studierte ab 1959 in Hamburg Ps. bei BondyHofstätter und Lienert, promovierte dann 1966 in Kiel mit einer Arbeit zum Testverhalten behinderter Kinder zum Dr. rer. nat. Die Habilitation erfolgte sechs Jahre später (Lüer 1973). Lüer nahm dann einen Ruf auf eine Professur an der RWTH Aachen an. Es folgten Berufungen nach Düs­sel­dorf, Aachen und schließlich nach Göttingen, wo Lüer bis zu seiner Eme­ri­tie­rung 2006 Leiter der Abteilung für Kognitions- und Arbeitsps. am Georg-Elias-Müller-Institut für Ps. der Universität Göttingen war. Mehrere Rufe lehnte er ab. Lüer war 1988–1990 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. In seine Amtszeit fiel der Zus.bruch der DDR. Damit entstand die Möglichkeit für Psychologen aus der DDR, 1990 am Kongress der Dt. Gesellschaft für Ps. in Kiel teilzunehmen. Ab 1991 leitete Lüer die Struktur-, Evaluations- und Berufungskommission an der Jenaer Universität, die zu einer Neuordnung der Ps. in Jena führte.

Früh gewann Lüer die Überzeugung, für die psychol. Forschung müsse ein Höchst­maß an Rationalität erfolgversprechend sein und deswegen meth. Strenge aufweisen. In seinen Forschungsarbeiten beschäftigte sich Lüer mit Denkpsy. und Ps. des Problemlösens, später auch mit Prozessen des Sprachverstehens (Sprachrezeption) und der Sprachverwendung. Darüber hinaus widmete er sich der menschlichen Raumwahrnehmung und nach seiner Emeritierung der Geschichte der Ps., insbes. der Geschichte der Ps. in der DDR (Schönpflug & Lüer, 2011).

Die Dt. Gesellschaft für Ps. verlieh Lüer 2006 die Ehrenmitgliedschaft. Für seine Verdienste beim Aufbau des Instituts für Ps. an der Universität in Jena sowie für seine wiss. Arbeiten erhielt Lüer 2008 die Ehrendoktorwürde der Universität Jena.

Referenzen und vertiefende Literatur

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