Macho-Personality
[engl. Macho-Persönlichkeit; span. macho männlich], syn. Hypermaskulinität, [GES, PER, SOZ], ist die Identifikation mit einem traditionellen Maskulinitätsideal im Geschlechtsrollen-Selbstkonzept (Maskulinität). Macho-Personality hängt vor allem mit Aggression zus., z. B. lässt sich bei Männern damit die Verwicklung in Barschlägereien, Aggression gegenüber Frauen oder aggressives Fahrverhalten vorhersagen. Macho-Personality spielt auch in der Vorhersage von gesundheitsrelevantem Verhalten eine wichtige Rolle. Häufig wird Macho-Personality durch das Hypermasculinity Inventory von Mosher und Sirkin, 1984 erfasst, das aus 30 Forced-Choice-Items besteht, die sich auf drei Themengebiete aufteilen: callous sexual attitudes, violence as manly und danger as exciting. Eine andere Möglichkeit, Macho-Personality zu erfassen, ist der Vergleich des Selbstkonzeptes mit dem semantischen Differenzial eines Macho-Prototypen. Sieverding (2002) erfasste z. B. die Ähnlichkeit des Selbstkonzeptes mit dem Prototypen des «Marlboro-Mannes», der jahrzehntelang in der Kinowerbung präsent war, als Verkörperung des traditionellen Bildes von Männlichkeit. Männer (und in einem geringeren Maße auch Frauen), die dem «Marlboro-Mann» ähnlicher waren, waren weniger gewillt, an Stressmanagementkursen teilzunehmen, berichteten weniger physische Krankheitssymptome und schätzten ihre Gesundheit besser ein. Des Weiteren kann man Macho-Personality als unmitigated agency durch die M-Minus-Skala des EPAQ (Personal Attributes Questionnaire (PAQ)) operationalisieren. Diese Skala erfasst sozial unerwünschte Aspekte von Maskulinität (oder Agency), d. h. Eigenschaften, die bei Männern häufiger auftreten, aber sowohl bei Männern als auch Frauen sozial unerwünscht sind (z. B. «aggressiv», «arrogant»). Hohe unmitigated agency sagt z. B. bei Männern eine schlechtere Bewältigung von chronischen Krankheiten oder einem Herzinfarkt voraus.