Machtstreben, Machttrieb
(= M.) [engl. striving for power, power drive], auch Dominanz-/Dominationsstreben, [EM, SOZ], die nach Nietzsche als «Wille zur Macht» eingehend analysierte Tendenz, die überwiegend auf «Anblick des Unterworfenen» zielt. Nach Lersch (1938) das zu den Antriebserlebnissen (Antrieb, Trieb) des individuellen Selbstseins (Selbst) gehörende Streben, «das eigene Selbst als maßgebende Wirkungsinstanz der Um- und Mitwelt entgegenzusetzen, und zwar nicht in der Verfolgung sachlich bestimmter Ziele, sondern lediglich in der Absicht, das Bewusstsein der Herrschaft und Verfügungsgewalt zu haben». Adler meint M. als Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen (Minderwertigkeitsgefühl) erklären zu können. Lasswell hält in seiner persönlichkeitszentrierten Führertheorie M. für eine notwendige Eigenschaft von Führern (Führung).