Magnetenzephalografie, Anwendung
[engl. MEG, utilization], [BIO, DIA], die Magnetenzephalografie (MEG) wird vorwiegend in zwei unterschiedlichen, sich teilweise überschneidenden Bereichen eingesetzt: in der Grundlagenforschung und in der neuroklinischen Diagnostik (neuropsychologische Diagnostik). In der Grundlagenforschung geht es u. a. um neuronale Korrelate der zerebralen Verarbeitung von Informationen (Informationsverarbeitung) in Zusammenhang mit primärer Reizverarbeitung und Motorik, aber auch um die zeitlich-räumliche Charakterisierung der neuronalen Verarbeitung komplexer kogn. und/oder emot. Funktionen wie bspw. der Exekutivfunktionen (exekutive Funktionen) oder der Verarbeitung emotionaler Gesichtsausdrücke. Die klin. Forschung bezieht sich u. a. auf neuronale Korrelate von Störungen best. Funktionen in Zusammenhang mit neurodegenerativen oder traumatischen Szenarien (Neurodegenerative Erkrankungen, Schädel-Hirn-Trauma) und anderen Veränderungen des Zentralnervensystems.
Im klin. Kontext kann die MEG wesentliche Informationen in Bezug auf die Lokalisation epileptischer Foci (Epilepsie) liefern. Ebenso können in der Präoperationsdiagnostik u. a. Regionen, die für die Verarbeitung best. Funktionen (z. B. auditorische Reizverarbeitung in Zusammenhang mit der Spracherkennung; Sprachzentrum) notwendig sind, lokalisiert und potenziell von einer Entfernung im Kontext eines neurochirurgischen Eingriffs (z. B. Tumor-Resektion oder Entfernung epileptischer Herde) ausgespart werden. Solche Maßnahmen sind unerlässlich zum Erhalt wesentlicher Elemente der Lebensqualität der betroffenen Pat.
Die Grundlagenforschung im Bereich der sog. Abnormal Low Frequency Magnetic Activity (ALFMA) und anderer MEG-Korrelate in Zusammenhang mit Epilepsie, neuropsychol., neurologischen und psychiatrischen Problemfeldern ist in der stetigen Entwicklung und in vielen Bereichen noch im wiss. Explorationsstadium anzusiedeln. In der Neuro-Kognitionsforschung ist die MEG mittlerweile weit etabliert in der Charakterisierung komplexer zeitlich-räumlicher neuronaler Korrelate kogn. und emot. Informationsverarbeitung.