Manie

 

[engl. mania; gr. μανία (mania) Raserei‚ Wahnsinn], [KLI], bez. einen abnormen Gemütszustand mit folg. Symptomen: (1) grundlose, überströmende Heiterkeit, doch auch Gereiztheit, (2) Selbstüberschätzung und unbeirrbarer Optimismus, (3) Beschleunigung mit Oberflächlichkeit des Denkens (Ideenflucht), (4) Triebsteigerung und Verhaltensexzesse (bes. der Sexualität, Aggressivität, Suchtmittelkonsum, Anschaffungen, Geldausgaben), (5) Bewegungs-, Betätigungs-, Rededrang. Gegenpol zu Manie ist die Depression. Manie tritt in Episoden auf und ist meist Teil einer bipolaren Störung, z. T. jedoch auch schizoaffektiver Störungen. Manie kann auch durch Drogen, Schlafentzug oder durch einen med. Krankheitsfaktor ausgelöst werden. Es können auch gemischte Episoden (manische und depressive Symptome gleichzeitig) auftreten. Die in der ICD-10 bzw. dem DSM-5 unterschiedenen Formen der Manie bzw. manischen Episoden sind in Anhang I unter F30 aufgelistet.

Wie bei den bipolaren Störungen werden für Manie v. a. genetische Ursachen (Verhaltensgenetik) angenommen. Für den Verlauf der Erkrankung sind jedoch auch Einstellungen (Krankheitskonzepte, subjektive, Erwartung, Ansprüche) und Verhaltensweisen (Schlaf-Wach-Rhythmus, Alltagsgestaltung, Umgang mit Stress oder Konflikten) entscheidend. Eine angemessene Therapie umfasst immer eine langfristige medikamentöse Behandlung (Pharmakotherapie mit sog. Mood Stabilizern, wie Lithium u. a.) und eine psychoth. Begleitung (familien- und individuumbezogene kognitive Verhaltenstherapien, Familientherapie). Die rückfallverhindernden Effekte dieser Kombinationsbehandlung sind gut belegt.

Referenzen und vertiefende Literatur

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