Merz, Ferdinand
(1924−1997), [HIS, DIA, PER], wurde als Sohn dt. Einwanderer in Chicago geb., die Familie kehrte jedoch 1927 nach Dt. zurück und lebte in der Nähe von Weilheim, später in der Tschechischen Republik. Nach Arbeitsdienst, Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft studierte Ferdinand Merz in Würzburg bei Gustav Kafka, bei dem er 1951 promovierte. Ein weiterer akademischer Lehrer, der Merz prägte, war Wilhelm Peters. Merz war ab 1953 Assistent bei Wilhelm Arnold. 1960 erhielt er die Venia Legendi; 1963 wurde er Dozent und 1964 Professor in Marburg, wo er bis zur Emeritierung 1989 lehrte. Die Forschungsarbeiten von Merz waren darauf ausgerichtet, die dt. Nachkriegsps. bzgl. der Intelligenz- und Eignungsdiagnostik und einiger Themen der Allg. Ps. meth. auf ein angemessenes Niveau zu bringen (Berufseignungstests, Differenzierungshypothese, Merz, 1971, 1979, Merz, Kalveram, 1965). Als Assistent gehörte Merz zu den wenigen Psychologen, die gegen politisch belastete Psychologieprofessoren wie Friedrich Sander Stellung bezogen.