Meta-Monitoring
[engl. monitoring Überwachen, Kontrollieren; gr. μετά (meta) über], [EM, KOG], bez. einen übergeordneten Kontrollprozess, der die Geschwindigkeit der Zielannäherung (Ziele) überwacht. Kybernetische Regelkreismodelle (Kybernetische Feedbackschleifenmodelle) der Zielverfolgung nehmen an, dass die aktuelle Situation (Istwert) fortlaufend mit den Zielen (Sollwert) der Person verglichen wird. Wird im Zuge dieses Monitorings eine Ist-Soll-Diskrepanz festgestellt, so werden korrektive Verhaltensweisen geplant und ausgeführt. Der übergeordnete Prozess des Meta-Monitorings vergleicht die Geschwindigkeit, mit der die Zieldiskrepanz verringert wird, mit der erwarteten oder erforderlichen Geschwindigkeit der Zielannäherung. Z. B. wird die Menge des an einem Tag bearbeiteten Prüfungsstoffes mit dem Tagespensum verglichen, das erforderlich ist, um den gesamten Stoff bis zum Prüfungstermin zu bewältigen.
Durch Meta-Monitoring sollen affektive Zustände (Affekt, Affektivität) entstehen: Eine verzögerte Annäherung an das Ziel löst neg. Affekt aus, während eine zügige Beseitigung von Diskrepanzen mit pos. Affekt einhergeht. Übersteigt das tägliche Pensum an bearbeitetem Prüfungsstoff die erforderliche Menge, so entsteht pos. Affekt (Freude, Erleichterung); bleibt dagegen die tägliche Arbeitsmenge hinter der notwendigen Quote zurück, so entsteht neg. Affekt (Angst, Verzweiflung). Entscheidend für die Entstehung affektiver Zustände ist nicht die absolute Größe der Ist-Soll-Diskrepanz (die Menge des noch zu bearbeitenden Prüfungsstoffs), sondern die Einschätzung der relativen Geschwindigkeit bzw. Effizienz der Zielannäherung. Auch eine aktuell große Entfernung zum angestrebten Ziel kann mit pos. Affekt einhergehen, wenn man den Eindruck hat, sich auf einem guten Weg zu befinden, um das Ziel fristgerecht zu erreichen. Umgekehrt kann eine geringe Zieldiskrepanz zu neg. Affekt führen, wenn die Geschwindigkeit der Zielannäherung hinter der erwarteten oder notwendigen Annäherungsgeschwindigkeit zurückbleibt.